Lost Places im Harz
Lost Places im Harz: In diesem Blogbeitrag möchte ich euch einige Lost Places aus dem Harz, dem höchsten Gebirge Norddeutschlands zeigen. Bitte habt Verständnis dafür, dass ich über den jetzigen Zustand der Gebäude keine Auskünfte geben kann, da das Fotografieren der Gebäude immer eine Momentaufnahme ist und sich der Zustand der Gebäude täglich ändern kann. So kann es sein, dass Gebäude abgerissen, renoviert oder für anderen Zwecke weiter verwendet werden. Krankenhäuser, Industrieanlagen, Lagerhallen, Hotels und vieles mehr gibt/gab es im Harz zu sehen. Die besuchten Plätze habe ich gesammelt und hier für euch aufgelistet und dokumentiert.
ALBRECHTSHAUS STIEGE
Das Albrechtshaus Stiege ist eine ehemalige Lungenheilstätte im Selketal unterhalb von Stiege (Harz), die ab 1894 durch die Landesversicherungsanstalt Braunschweig geplant und errichtet worden war. Sie galt als eine der größten, ehemaligen Klinikkomplexe im Harz. Am 19. Juni 1897 wurde das Albrechtshaus als Lungenheilstätte für zunächst 40 männliche Patienten seiner Bestimmung übergeben. Prinz Prinzregent Albrecht gab dem Heim seinen Namen. Am 17. Juni 1898 wurde nur wenige Meter in Richtung Straße das „Marienheim“ für 24 weibliche Patienten.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Albrechtshaus
GÄRTNEREI FLORA BAD G.
Die verlassene Gärtnerei liegt in einem kleinen Dorf im Harz. Obwohl sie seit vielen Jahren verlassen ist, ist sie vor Vandalismus weitaus verschont geblieben. So sind alle Glaselemente der Gewächshäuser noch intakt, keine Graffitis oder Schmierereien angebracht worden. Es scheint fast so, als seien die Gärtner gegangen und niemand hätte die Gewächshäuser wieder betreten. Zum Teil wuchern die Rosen, an den Stellen wo etwas Wasser in die Häuser eindringt.
Etwas erstaunlich ist, dass auf dem Gelände auch ein Schlafplatz eingericht war. Dieser ist war ziemlich spartanisch eingerichtet und sollte wohl eher als Notunterkunft dienen.
HOTEL HARZBURGER HOF
Die Harzburger Aktiengesellschaft wurde 1872 durch die Braunschweigische Staatseisenbahn-Gesellschaft zum Betrieb des Hotels Harzburger Hof in Bad Harzburg gegründet. 1903 wurde das 1872 bis 1874 erbaute Hotel um einen Anbau erweitert. Zum Komplex gehörten auch die Villa Diana, ein Kur- und Kaffeehaus sowie Verkaufs- und Trinkhallen. 1939 wurden die Gebäude von der Wehrmacht beschlagnahmt. Erst am 1. Mai 1956 kam es zur Wiedereröffnung.
Quelle: Braunlager Zeitung Dezember 2010 http://www.hwph.de/historische-wertpapiere/losnr-auktnr-pa17-1857.html
JOHANNITER HEILSTÄTTE SORGE
Durch den Johanniterorden wurde 1899 der Bau einer Lungenheilstätte beschlossen. Es sollte eine zeitgemäße Lungenheilstätte für 60 weibliche Kranke entstehen. Als Bauplatz wurde der Südhang des Gipfelplateaus des 562 Meter hohen Ochsenberges ausgewählt – einsam inmitten dichten Fichtenwaldes gelegen im Dreieck zwischen den Orten Sorge, Benneckenstein und Hohegeiß. Insbesondere die klimatischen Verhältnisse des Ortes gaben den Ausschlag.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Johanniter-Heilst%C3%A4tte_Sorge
KNAPPSCHAFTS-HEILSTÄTTE SÜLZHAYN
Die Norddeutsche Knappschafts-Pensionskasse zu Halle/Saale beauftragte den Architekten Gustav Hasse eine Heilstätte am Steierberg in Sülzhayn zu errichten. Der Bauplatz der Heilstätte liegt im Südharz am südlichen Abhang des kleinen Steigerberges völlig windgeschützt und umfasst eine Größe von etwa 35 Morgen. Die Grundsteinlegung für die Knappschafts-Heilstätte Sülzhayn erfolgte am 11. August 1896. Die Bauzeit belief sich auf nur zwei Jahre. Am 17. Januar 1898 wurden die ersten Patienten aufgenommen. Die feierliche Einweihung erfolgte am 15. Oktober 1898. Zu Beginn betrug die Kapazität der Heilstätte 100 Betten. Diese wurde bis 1929 auf 155 Betten ausgebaut. Erster leitender Arzt wurde Sanitätsrat Dr. med. Emil Kremser welcher bis zum Jahr 1924 die Heilstätte leitete. In Kriegszeiten diente die Einrichtung als Lazarett. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude durch die russische Armee genutzt. Danach diente es wieder der Behandlung von Lungenkranken, deren Zahl nach dem Zweiten Weltkrieg wieder stark angestiegen war. Ende der 1960er Jahre wurde das Haus zu einem Reha-Zentrum für Querschnittsgelähmte umfunktioniert. Die Schließung erfolgte am 15. März 1997. Die ehemalige Knappschafts-Heilstätte steht seither leer.
Quellen: Wikipedia, http://www.glass-portal.privat.t-online.de
LOGES-SCHULE
Das traditionsreiche Gebäude der früheren Loges-Schule in Bad Harzburg wurden 1864 als „Hotel Ludwigslust“ errichtet. Seit Anfang 2006 steht der Gebäudekomplex leer, nachdem der Lehrbetrieb eingestellt wurde und die wissenschaftliche Leitung mit der Physiotherapeuten-Ausbildung an den benachbarten Hindenburgring gezogen ist. Die Schule war Ausbildungsstätte und Wohnheim für angehende Physiotherapeuten. Der Komfort der Zimmer war eher schlicht. Ebenso die Einrichtung der Gemeinschaftsküchen und Bäder. Ende 2018 erteilte der Landkreis Goslar die Abbruchgenehmigung für das bislang denkmalgeschützte Gebäude.
SANATORIUM ERHOLUNG
Das Sanatorium Erholung wurde 1906 von Hermann Trenker erbaut. Architekt war die Firma Bergh & Fettke. Die Eröffnung fand am 22. Januar 1907 statt. Zwischen 1907 und 1959 Fasste das Sanatorium zwischen 25 bis 75 Betten. Neben zwei Speisesälen verfügte das Sanatorium über ein großzügigen Gesellschaftsraum und ein Musikzimmer. Prächtigster Bau auf dem Gelände war allerdings die Wandelhalle mit Turm.
Am 1. Januar 1959 verstaatlichte man das Gebäude, Pächter wurden die Staatlichen Heilstätten Sülzhayn. 1987 wurde das Sanatorium wegen „Totalverschleiß“ geschlossen.
Heute befindet sich das Sanatorium auf Privatbesitz und ist teilweise eingestürzt. Auch die Natur zeigt sich hier wieder einmal von ihrer harten Seite – durch Bewurzelungen und Astwuchs entstanden über die Jahre am Gebäude schwere Schäden.
Quellen:
http://www.glass-portal.privat.t-online.de/suelzhayn/01_sanatorium_erholung.htm
http://www.rottenplaces.de/main/sanatorium-erholung-2658/
SANATORIUM WALDHAUS
Das Sanatorium Waldhaus wurde im April 1899 als Erholungshaus eröffnet. Die Bettenzahl betrug 1903, 32 Betten und wurde bis 1932 auf 90 Betten ausgebaut. Recherchen haben ergeben, dass das Sanatorium später in Sanatorium Lebenswende umbenannt wurde. Vor der Schließung wurde das Gebäude als Sonderschule für Körperbehinderte genutzt.
Quellen:
http://www.glass-portal.privat.t-online.de/suelzhayn/12_sanatorium_waldhaus.htm
http://www.rottenplaces.de/main/sanatorium-waldhaus-2671/
SCHICKERT-WERK
Von 1941 bis 1945 wurde von der Otto Schickert & Co. KG (Osco), München, am nördlichen Ortsausgang von Bad Lauterberg im Odertal eine Fabrik zur Herstellung von 85%igem Wasserstoffperoxid (H2O2 – Tarnname T-Stoff) betrieben. Es diente in der Rüstungsindustrie des Dritten Reichs als Energiequelle für Raketentriebwerke, U-Boot-Turbinen, Torpedoaggregate und als Starthilfe für Flugzeuge. Zu Kriegsende bestanden Pläne, die Produktion chemischer Kampfstoffe aus dem vom Vormarsch der Roten Armee bedrohten Raum Breslau (Werk Dyhernfurth/Oder) in das Werk Lauterberg zu verlegen.
Im Anschluss an die Demontage der Fabrikationsanlagen 1947 wurde das Gelände teilweise von kleineren und mittleren Gewerbetreibenden genutzt. Mit Wirkung vom 1.8.1990 wurde der südliche Teil durch die Stadt Bad Lauterberg von der Industrieverwaltungsgesellschaft AG, Bonn/Bad Godesberg, erworben. Die Stadt brach die verbliebenen Produktionshallen ab und wandelte das Gelände in eine Freifläche um.
Quelle: https://www.karstwanderweg.de/schickert.htm
WERK TANNE
Das Werk Tanne, Deckname Tanne, ist eine ehemalige Sprengstofffabrik am östlichen Ortsrand von Clausthal-Zellerfeld am Mittleren Pfauenteich. Es bestand von 1935 bis 1944 und war während der Zeit des Nationalsozialismus das drittgrößte Sprengstoff- und Munitionswerk im Deutschen Reich. Das Werk diente hauptsächlich der Produktion von TNT, in späteren Jahren wurden auch Bomben, Minen und Granaten befüllt.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Werk_Tanne