Hotel Phantasie Eisenach
Im letzten Jahr verstarb Rudi Pöschel, der langjährige Besitzer und Betreiber der bekannten wie geschichtsträchtigen Pension und Ausflugsgaststätte Hotel Phantasie Eisenach im Eisenacher Mariental. Das 1831 von Philipp Schellenträger als Garten-Gesellschaftslokal „Phantasie“ eröffnet wurde. 1835 erweiterte man das Gebäude um eine Kegelbahn. 1859 gründete sich hier der Deutsche Nationalverein, ein Vorläufer der heutigen FDP. Eine Denktafel am Haus erinnert noch an dieses Ereignis. Von 1897 bis 1953 verlief die erste Linie der Straßenbahn Eisenach bis ins Mariental. 1865 baute man eine Musikhalle, 1879 eine neue Halle am Gebäude. 1862 veranstaltete der Deutsche Nationalverein in der „Phantasie“ die Generalversammlung. 1888 kaufte die Eisenacher Schützengilde die Immobilie und wurde nicht der letzte Eigentümer. Kriegsbedingt wurde 1943 der Streckenabschnitt im Mariental stillgelegt. Er wurde nicht wieder in Betrieb genommen und in den folgenden Jahren zurückgebaut. Neue Endhaltestelle war nun die Ausflugsgaststätte „Phantasie“. Bis 1958 hielt die Eisenacher Straßenbahn unmittelbar vor dem Gebäude.
In de 70er Jahren wurde das Ausflugslokal unter Pöschel in den Stand eines Hotels mit einem Stern gehoben. Nach der politischen Wende kam auch das Aus für das Ausflugslokal. Ein Investor, der auf dem Gelände große Neubauten plante und dafür das Ausflugslokal abreißen wollte, bekam nicht den Zuschlag. Seitdem verfiel das „Phantasie“ immer mehr. Ein Eisenacher Architekt kaufte in 2015 das denkmalgeschützte Ensemble von der Tochter des letzten, verstorbenen Eigentümers und möchte dieses wiederbeleben.
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