Zuckerfabrik Weetzen
Landwirte aus Weetzen, Lemmie, Bredenbeck, Holtensen, Lenthe, Everloh, Bennigsen, Hiddestorf und Gehrden trafen sich am 30. Juli 1882 zur Gründung einer bäuerlichen Aktiengesellschaft, dass war die Geburtsstunde der „Zuckerfabrik Weetzen“. Ziel war die Errichtung einer Zuckerfabrik in Weetzen. Dort war der seit 1872 vorhandene Bahnanschluss ein großer Vorteil.
Mit dem Erwerb der Aktien verpflichteten sich die Landwirte, eine bestimmte Menge Rüben zu liefern. Damals gab es im Calenberger Land bereits Fabriken in Gehrden und Bennigsen. 1883 begann die Produktion in der neuen Fabrik in Weetzen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Fabrik modernisiert und zwei 40 Meter hohe Hochsilos errichtet. Die Zuckerwirtschaft expandierte, sogar kubanische Rohware wurde zeitweilig in Weetzen zu Weißzucker verarbeitet. Die Fabrik konnte aber, ebenso wie andere Werke im Norden, mit den neuen Fabriken in Süddeutschland nicht mithalten. Die letzte Rübenkampagne in Weetzen begann im Herbst 1986, die Fabrik wurde geschlossen. Adolf Bachmann kaufte die Fabrik und baute eine Produktion von Aluminiumverpackungen für Lebensmittel, beispielsweise Menü- oder Grillschalen, auf.
Nach dem erneuten Eigentümerwechsel im März 2014 erklärten die Besitzer, dass sie ein Nutzungskonzept, unter anderem für eine Wohnbebauung, vorlegen wollten. Eigentümersprecher A. Henning sagte damals der Hannöverschen Allgemeinen Zeitung aber auch, dass es eine Menge Stahl in den Hallen gebe, die verwertet werden könnte.
Bei der Entfernung von Stahlträgern in den 20 Meter hohen Hallen sind Sicherheitsvorschriften nicht eingehalten worden. Als Vorsichtsmaßnahme sind die Gebäude durch das Gewerbeaufsichtsamt gesperrt worden. Vermutlich ist das das Ender der Zuckerfabrik in die, die Landwirte über 103 Jahre ihre Rüben lieferten.
Quellen:
http://www.haz.de/Umland/Ronnenberg/Nachrichten/Was-wird-aus-der-alten-Zuckerfabrik
http://www.haz.de/Umland/Ronnenberg/Nachrichten/Was-wird-aus-der-alten-Zuckerfabrik
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