Göttingens „Glaspalast“
Göttingens Glaspalast: Die Göttinger Gruppe Vermögens- und Finanzholding und ihre Hauptgesellschaft Securenta Göttinger Immobilienanlagen und Vermögensmanagement AG gehörten zu den größten Kapitalanlagegesellschaften, die auf dem Grauen Kapitalmarkt in Deutschland tätig waren. Am 14. Juni 2007 wurde am Amtsgericht Göttingen das Insolvenzverfahren gegen die Göttinger Gruppe eröffnet. Die zu verantwortenden Verluste der Anleger gehen nach Medienberichten in die Milliarden. Etwa 1,5 Milliarden Euro wurden von den Anlegern bei verschiedenen Gesellschaften der Gruppe eingezahlt; das gesamte Zeichnungsvolumen dürfte jedoch 10 Milliarden Euro übersteigen. Nach der Insolvenz der Partin-Bank wurde die Göttinger Gruppe Ende Dezember 2005 zahlungsunfähig. Dies haben Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Braunschweig ergeben.
Anfang Juni 2007 verlegte die Göttinger Gruppe ihren Sitz von Göttingen nach Berlin, und bot ihre Göttinger Liegenschaft zum Verkauf an. Schon vor der Pleite wurde der 15-Millionen-Euro-Bau halbfertig aufgegeben. 5,6 Millionen waren bis dahin verbaut. Das riesige vierstöckige Gebäude, das dieselben Architekten planten, die die Münchener Allianz-Arena bauten, gehört zur Insolvenzmasse der Göttinger Gruppe.
Was aber aus der Glas-Ruine auf der Siekhöhe wird, ist fraglich. Das Gebäude sollte mit einer seinerzeit hochmodernen Klimafassade und thermoaktiven Decken versehen werden. Heute wirkt es eher wie ein leeres Aquarium. Allerdings betont Architekt Joachim Bauer, der den Bau 2001 plante, dass man „damals der Zeit klimatechnisch weit voraus“ gewesen sei. An die geplante Technik könne noch immer angeknüpft werden, nur bei den Wärmedämmwerten gebe es heute höhere Standards.
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