Waldkrankenhaus und ENDO-Klinik Wintermoor
Waldkrankenhaus und ENDO-Klinik Wintermoor: Die Bombenangriffe auf deutsche Großstädte wurde gegen Kriegsende immer intensiver. Die Zahl der Verletzten stieg. In Folge dessen wurden mehr Krankenhauskapazitäten benötigt. Es wurden in ländlichen Gebieten abseits der großen Städte nach neuen Flächen für Ausweichkrankenhäuser gesucht. So entstand ab 1941 an der Behringer Straße 100 in Wintermoor das Gesundungshaus Wintermoor, welches von Kriegsgefangenen erbaut wurde. Die Eröffnung erfolgte am 8. Februar 1943.
Das Gesundungshaus diente als Hamburger Ausweichkrankenhaus und hatte zunächst eine Kapazität von 400 Betten. Im Juli 1943 wurde das Krankenhaus auf 825 Betten erweitert. Es standen Abteilungen für Innere Medizin, Infektions- und Lungenkrankheiten, Chirurgie sowie ein Röntgenlabor, mehrere Operationsräume und eine Apotheke zur Verfügung.
Im späteren Betrieb kamen polnische „Ostarbeiterinnen“ aus dem Lager Flugplatz Reinsehlen in der Küche und der Reinigung zum Einsatz, ab 1943 wurden italienische Militärinternierte eingesetzt.
Zum Ende des Zweiten Weltkrieges war jeder Straßenverkehr verboten, weshalb die Verstorbenen nicht auf dem Friedhof beerdigt werden konnten. Man behalf sich mit einem Notfriedhof neben der Krankenhausanlage.
Tuberkuloseklinik
1947/48 wurde die Einrichtung in eine Tuberkuloseklinik umgewandelt. Diese Nutzung erkennt man heute noch an den offenen Liegehallen.
Hamburgisches Krankenhaus
Die Klinik erhielt 1949 den Namen Hamburgisches Krankenhaus Wintermoor, in der Zeit waren noch 752 Betten vorhanden. Die beiden Krankenhausteile waren grundsätzlich autonom betreibbar und hatten eigene Notstrom- und Trafostationen. Einige Holzgebäude wurden in der Zwischenzeit durch Ziegelsteinbauten ersetzt bzw. erweitert. Ab 1968 nannte sich das Krankenhaus Fachklinik für Erkrankungen der Atemwege.
ENDO-Klinik
1976 gab Hamburg die Klinik auf, das Land Niedersachsen übernahm das Grundstück. In Folge nutzte die ENDO-Klinik Hamburg-Altona (eine Fachklinik für Knochen- und Gelenkchirurgie). Die ENDO-Klinik sollte noch nach Süden erweitert werden, jedoch wurde diese Pläne fallen gelassen. Ein kleines Waldstück ist jedoch schon dafür gerodet worden. Die Nutzung erfolgte nun vorwiegend zur Patientenrehabilitation. Die ENDO-Klinik gab den Standort Wintermoor mit 307 Betten und 290 Beschäftigten zum Jahresende 1997 auf. Die ENDO-Klinik war zur damaligen Zeit der größte Arbeitgeber in Wintermoor.
Quelle: https://archiv-wintermoor.de/ehrhorn/waldkrankenhaus-und-endo-klinik#!
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