Schacht 3 Bad Salzdetfurth
In den Jahren 1892 bis 1895 wurden insgesamt fünf Tiefbohrungen zur Erkundung des Salzdetfurther Salzsattels niedergebracht. Die erste Bohrung wurde in der Nähe von Detfurth angesetzt. Bei
693 Metern Teufe stellte man die Bohrung ein, da bis dahin noch kein Salzgebirge erreicht war. Den Bohransatzpunkt für die zweite Bohrung, TB. Salzdetfurth 1, wählte man unterhalb der Welfenhöhe. Sie erreichte das Salzgebirge bei 197 Metern Teufe und durchteufe von 630 Metern bis 647 Metern ein hochwertiges Sylvinitlager.
Auch die anderen drei Tiefbohrungen, TB Salzdetfurth 2 am Sothenberg, TB. Tidexerberg und TB. Süllberg, durchteufen bauwürdige (abbauwürdige) Kalilager, allerdings nicht in der überragenden Qualität der Bohrung Salzdetfurth 1. In den Jahren 1910 bis 1913 wurden drei weitere Tiefbohrungen, Bünte 1, Bünte 2 und Bünte 3, zur Erkundung der östlichen Fortsetzung des Salzdetfurther Salzsattels niedergebracht. Im Ergebnis erkannte man, dass der Salzdetfurther Salzsattel nach Osten abtaucht.
Schacht 3

Schacht_3_Bad_Salzdetfurth
Von 1913 bis 1915 wurde der Schacht bis zur 774-Meter-Sohle (Teufe 856,60 Meter) geteuf. Er wurde als Förderschacht ausgebaut. 1915 war auch die Drahtseilbahn, die über Tage die Verbindung von
Schacht 3 nach Schacht 1 und damit zur Fabrik herstellte, fertig. Die Förderung im Schacht und die Drahtseilbahn nach Schacht 1 kamen über einen Probebetrieb nicht hinaus. Es musste nur die
Funktion nachgewiesen werden, um eine zusätzliche Förderquote zu erhalten. In den Jahren von 1961 bis 1984 wurde der Schacht nach und nach bis zur 900-Meter-Sohle (Teufe 979,10 Meter) geteuf. Nachdem 1979 ein Umbau der Schachtanlage 3 beendet war, erfolgte der Umzug der Bergwerksverwaltung und der Grubenbelegschaf von Schacht 1 nach Schacht 3. Eine umfangreiche Sanierung des Schachtes war 1982 mit dem Umbau auf Stahleinbauten, Einrichtung eines Großkorbbetriebes und dem Bau eines neuen Fördergerüstes beendet. Der Schacht wurde nun Seilfahrtsschacht bis zur 900-Meter-Sohle und diente
auch dem Materialtransport in die Grube. Ab 1952 bis zur Stilllegung im Jahr 1992 war der Schacht einziehender Wetterschacht.
Aktuell
1995 wurde auf dem Standort Salzdetfurth eine Verwahrungsgruppe gegründet, die 1998 in Einheit „Betreuung stillgelegter Anlagen“ umbenannt wurde. Ihr wurde die Unterhaltung, Vorhaltung und Verwahrung sämtlicher niedersächsischer Alt-Standorte übertragen. Die zu betreuenden Gruben und Schächte in Norddeutschland liegen im Städtedreieck Verden an der Aller, Helmstedt und Göttingen. Seit dem Jahr 2000 heißt diese Einheit „Inaktive Werke“; 2002 wurde sie auch mit der Betreuung der Althalden in Niedersachsen und Baden-Württemberg beauftragt. Zum Betreuungsbereich gehören heute 30 Altstandorte in Niedersachsen, davon ein Reservebergwerk (Siegfried-Giesen), sowie je ein Standort in Nordrhein-Westfalen und Baden Württemberg.
Quellen:
- https://www.bad-salzdetfurth.de/
- Bergbau und Salzmuseum Saline Bad Salzdetfurth
- https://www.kpluss.com/
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