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Makrofotos selber machen

 

Makrofotos selber machen

Das Makrofotos selber machen keine komplizierte und teure Angelegenheit ist möchte ich euch in diesem Blog zeigen.

Die Makrofotografie lässt Fotografen und die Betrachter deren Bilder in eine skurrile Welt voller Details eintauchen, welche der Außenstehende sonst nicht wahrnehmen würde. Natürlich kommt ihr um eine Spiegelreflexkamera und einen Blitz nicht herum. Gute Spiegelreflexkameras gibt es gebraucht schon ab 150 Euro. Und da ist im Idealfall schon das Kitobjektiv (18-55mm f3,5-5,6) dabei. Meine Makroaufnahmen entstehen z. B. mit einer 6,5 Jahre alten Canon EOS 600d. Schön ist bei diesem Kameramodell das dreh- und schwenkbare Display. Dass dies in vielen Fällen ein großer Vorteil ist, erkläre ich später im Detail. Für ausreichendes Licht sorgt ein Yongnuo YN560-III derzeit für etwa 60 Euro zu haben. Hilfreich ist in vielen Fällen eine kleine Taschenlampe, welche dazu benutzt wird, dass gewünschte Objekt anzuleuchten um den Fokuspunkt exakter setzen zu können. Um den Fokuspunkt gleichmäßig verschieben zu können ist ein Makroschlitten unumgänglich. Diesen gibt es bereits ab 20 Euro im Fachhandel. Abschließend müsst ihr euch eines „Tricks“ bedienen. Um möglichst große Abbildungsmaßstäbe zu erzielen setzt ihr das Objektiv mittels eines Reverse Adapters verkehrt herum auf die Kamera. Bei dem Canon Kitobjektiv ist so ein Abbildungsmaßstab von 4:1 möglich. D. h. das Objekt wird 4-mal größer auf dem Sensor abgebildet. Solche Abbildungsmaßstäbe sind sonst nur mit Makroobjektiven in Verbindung mit Balgengeräten oder Zwischenringen möglich. Den angesprochenen Reverse Adapter gibt es bereits ab 10 Euro.
Zusammengefasst benötigt ihr folgende Ausrüstung:

–        Spiegelreflexkamera mit Kitobjektiv ca. 150 Euro

–        Blitz ca. 50 Euro

–        Reverse Adapter 15 Euro

–        Taschenlampe ca. 10 Euro

–        Makroschlitten ca. 20 Euro

–        SD-Karte 10 Euro

–        Software zur Bildbearbeitung (Focus Stacking) Freeware

Somit ergeben sich Anschaffungskosten in Höhe von circa 255 Euro. Und was ihre dann für Fotos machen könnt möchte ich euch jetzt erklären. Ich gehe davon aus, dass ihr eure Kamera entsprechend kennt und das Objektiv Reverse auf die Kamera gesetzt habt. Euch wird nun

Makro

Makrofoto einer Fliege

auffallen, dass alle Hilfen, also der Autofokus, die Bildstabilisation etc. wegfallen. Das ist leider der Tatsache geschuldet, dass der Reverse Adapter keine Informationen an die Kamera weitergibt. Das ist zwar Schade, lässt sich aber für diesen Preis technisch nicht anders lösen. Nun müsst ihr eure Kamera auf den Makroschlitten montieren und vor dem zu fotografierenden Objekt platzieren. Zu beginn empfiehlt es sich einfache Motive zu nehmen z. B. die Struktur eines Blattes. Ihr könnt natürlich auch gleich mit Insekten beginnen das ist jedem selbst überlassen. Stellt das Objektiv auf 18 mm und eure Kamera auf den Manuellen Modus (M). Schaltet den Live-View ein und fahrt mit dem Makroschlitten langsam auf das Objekt zu bis ihr es scharf auf dem Monitor seht. Jetzt seht ihr die Vorteile eines schwenkbaren Displays. Ihr könnt das Display individuell in die richtige Position drehen und schwenken was die Fotografie enorm erleichtert. Nun platziert ihr den Blitz dich neben dem zu fotografierenden Objekt und stellt den „Slave“ Modus ein. Der Blitz blinkt und warte darauf, dass er mittels eines Signals von der Kamera angesteuert wird. An der Kamera klappt ihr den internen Blitz aus und löst für eine Testaufnahme aus. Der Blitz der Kamera und der des externen Blitzes lösen aus. Auf dem Display der Kamera überprüft ihr das erzielte Ergebnis. Ist dies zu dunkel erhöht ihr die Blitzleistung des externen Blitzes oder ihr verlängert die Verschlusszeit eurer Kamera. In Ausnahmefällen könnt ihr auch mit dem ISO-Wert spielen. Aber dies nur bedingt, denn über ISO 800 fangen die Bilder bei den meisten Kameras an zu Rauschen. Die Blende könnt ihr wegen der fehlenden Elektronik nicht verändern. Habt ihr die richtige Lichteinstellung gefunden fahrt ihr mit dem Makroschlitten so weit vom Objekt weg bis der Punkt welcher dem Objektiv am nahestehen zugewandt ist scharf gestellt ist. Hier empfiehlt es sich mit der Lupenfunktion im Live-View zu arbeiten. In diesem Modus könnt ihr Objekte vergrößern und so noch genauer scharf stellen. Nun löst ihr aus und mach das erste Foto. Mit dem Makroschlitten fahrt ihr nun langsam näher an das Objekt ran. Macht wieder ein Foto. Diesen Vorgang wiederholt ihr solange, bis der Fokuspunkt einmal das komplette Objekt erfasst hat. Bei einem Makrofoto eines Fliegenauges sind das ca. 5-7 Aufnahmen. Möchte man den kompletten Kopf „scharf“ haben können das schon gut und gerne 10-15 Aufnahmen sein. Bitte beachtet, dass ihr bei 18 mm ein Abbildungsmaßstab von 4:1 habt. Umso größer die Brennweite wird umso kleiner wird das Abbildungsverhältnis. Bei 50mm sollte dies dann bei circa 1:1 liegen. Wer also kein Verhältnis von 4:1 benötigt zoomt einfach etwas raus. Positiver Nebeneffekt der Schärfenbereich wird breiter. D. h. ihr müsst weniger Fotos machen um einen Bereich scharf abzubilden. Natürlich habt ihr dann auch nicht mehr die ganzen Details auf dem Foto.

Nun müsst Ihr die Bilder mittels der für euch am besten passenden Software mit der Stacking -Methoden zusammen setzen. Dazu bitte einfach bei You-Tube nach entsprechenden Videos schauen. Viel Spaß und Erfolg beim fotografieren!

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