Der Holländische Expo-Pavillon ist standsicher!
Der Pavillon ist akut weder durch Rost noch durch Betonverwitterung in der Standsicherheit gefährdet. Das haben städtische Prüfer nach dem Feuer auf dem obersten Geschoss überprüft.
Allerdings wolle die Stadt „mit ordnungsbehördlichen Maßnahmen, beispielsweise durch die Anordnung von Zwangsmitteln, auf den Eigentümer einwirken, damit dieser seinen Verkehrssicherungspflichten nachkommt“, teilte Stadtsprecher Alexis Demos am Dienstag mit.
Im Mai hatte die Verwaltung den in München lebenden Eigentümer Olaf Körber darauf hingewiesen, dass das höchste Expo-Bauwerk ungehindert zugänglich ist, weil Vandalen den Bauzaun aufgeschnitten und Türen zum Kellergeschoss aufgebrochen haben. Doch offenbar hat der Eigentümer, der nach eigenen Angaben erkrankt ist, nicht reagiert – Dienstag jedenfalls waren Zaun und Keller unverändert offen. Für das Gebäude besteht Sicherungspflicht, weil es bis in die oberste Etage begangen werden kann, dabei aber wegen der Baufälligkeit vieler An- und Aufbauten Absturzgefahr besteht.
Eigentümer Körber, der in Hannover aufgewachsen ist und den Pavillon langfristig zu einem Veranstaltungszentrum umbauen will, äußerte sich gestern schriftlich. Das mutwillig gelegte Feuer habe keinen nachhaltigen Schaden am Bauwerk angerichtet und gefährde die weitere Planung nicht. Wegen der massiven Bauweise gebe es ohnehin keine Probleme mit einer Nachnutzung der Immobilie – „allein behördliche Beschränkungen setzen der Nachnutzung Grenzen“, heißt es in dem Brief. Wann und wie es weitergehe, lasse sich derzeit nicht sagen.
Detailliert beschreibt Körber allerdings, was es für statische Prüfungen gegeben hat. Demnach bestand bei der Bauaufsicht Sorge, dass die riesigen Bäume, die die beiden Obergeschosse des Pavillons tragen, anders schrumpfen könnten als der Beton. Messungen hatten dann das erstaunliche Ergebnis gebracht, dass der Beton stärker geschrumpft ist als der stabile Naturstoff Holz. Auch ein Schädlingsbefall an den meterdicken Stämmen hat keine statischen Probleme verursacht. 2011 wurden zusätzliche Stahl- und Betonverstärkungen eingezogen. Die Kontrolle der Bauaufsicht hat gestern ergeben, dass alle Bauteile in ordnungsgemäßem Zustand sind. Einzelne Rost- und Rissbildungen sind offenbar nur oberflächig.