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Freibad Wunstorf

 

Freibad Wunstorf

2013, genau 80 Jahre nach der Eröffnung des Freibades Wunstorf, beschloss der Rat der Stadt, das Traditionsbad zu schließen. Ein Grund sind die die maroden Rohrleitungen im Untergrund und massive Liquiditätsprobleme.

Die Bäderbetriebe als Betreiber finanzieren sich wesentlich aus den Gewinnen der Stadtwerke. Die aber gehen stark zurück. 2013 gibt es für die Bäderbetriebe nur die Hälfte der Zahlungen im Vergleich zum Jahr zuvor. Statt 1,09 Millionen gibt es nur noch 556000 Euro. So kommt es zu massiven Liquiditätsproblemen.

Fertiggestellt von den Nationalsozialisten und mit viel Propaganda eingeweiht, war das Frei­bad in Wunstorf über die Jahrzehnte eines von zuletzt vier städtischen Bädern.
Schon damals bei der Eröff­nung verfügte das Freibad neben dem Haupt- über ein Nichtschwimmerbecken sowie ein Planschbecken für Kleinkinder. 50 Meter lang, 18 Meter breit und mit Sprungbrettern in 1, 3 und 5 Meter Höhe versehen, war das Wunstorfer Freibad auf der Höhe der Zeit. Die Ertüchtigung des Herrenrassemenschen stand hier zunächst noch im Vordergrund, streng reglementiert durch Badeordnung mit Verhaltens- und Kleidungsvorschriften. An Bikini und enganliegende Badehose war noch nicht zu denken, Wasserrutschen noch Zukunftsmusik.

In späteren Jahren und Jahrzehnten behielt das Freibad seine Bedeutung, jedoch rückte auch das Freizeitvergnügen immer mehr in den Vordergrund. Das Bad blieb ein beliebter Treffpunkt, hier lernten die Wunstorfer nicht nur schwimmen, hier verbrachten ganze Generationen von Kindern ihre Sommerferien.

Ein „Spaßbad“ war das Wunstorfer Freibad jedoch nie, es behielt seinen klassischen Charakter. Die Wasserrutsche etwa wurde erst im Jahre 2006 vom alten Luther Freibad übernommen. Doch bereits seit den 80er Jahren war überlegt worden, ob man das Bad schließen solle, nachdem in Bokeloh und Luthe in den 70ern zwei neue, moderne Bäder entstanden waren und die alten Anlagen in Wunstorf allmählich an ihre Grenzen kamen – und bereits damals wie ein Relikt aus der Vergangenheit wirkten.

Das konnte der neu entstandene Förderverein ab den 90er Jahren mit viel persönlichem Engagement und auch eigenem finanziellem Einsatz erfolgreich verhindern, so dass die Stadt das Bad weiterbetrieb. Mitte der 90er Jahre wurde das Bad sogar noch mit einem Millionenbetrag saniert. Doch das Freibad Wunstorf blieb ein deutliches Zuschussgeschäft. Als 2012 dann das Hauptbecken leckte, war der Stadtrat nicht mehr bereit, nochmals Geld für eine Sanierung aufzuwenden.

Quelle: https://www.auepost.de/magazin/reportage/das-alte-wunstorfer-freibad-2027/

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