Berghotel Waldfrieden
Das einst prächtige Berghotel „Waldfrieden“ an der B83 mit Blick auf die Weser und das Weserbergland war vor vielen Jahrzehnten ein beliebter gesellschaftlicher Treffpunkt. Die Hotel-Ruine steht heute stellvertretend für Probleme wie Verfall, Leerstand und Arbeitsplatzverlust. Vor fast 30 Jahren wurde das ehemalige Berghotel nach einem großen Brand im Speisesaal geschlossen. Danach folgte ein kurzer Sanierungsversuch, bevor endgültig Schluss war.
Erbauen ließ der inzwischen verstorbene Willi Schäfer das Hotel welches anfänglich in den 30er Jahren als Kurhaus „Waldfrieden“ geführt wurde. Noch existierende Postkarten aus dem Jahr 1937 zeigen das einstige Kurhaus als imposantes Fachwerkgebäude mit Blick auf die Weser. Anfang der 50er Jahre wurde das Hotel nach einer großen Erweiterung und Modernisierung in „Berghotel Waldfrieden“ umbenannt.
Weiteren Aufwind gab es durch die Bundesgartenschau in Kassel von April bis Oktober 1955. Viele Gäste übernachteten in dieser Zeit im Berghotel. Ein Highlight waren die Karnevalsveranstaltung der alten Garde von 1956 bis 1982. Mitte der 60er erfolgte nochmals eine Erweiterung des Hotels durch den Anbau von Gästezimmern mit Ausblick auf das Wesertal. Anfang der 70er Jahre übernahm Willi Schäfer jun. das Berghotel vom Vater. In den 70ern gastierten auch zahlreiche Bands in dem Hotel wie zum Beispiel die „Crazy Birds“ oder die “Swing Stars“. Bis in die 80er Jahre war die Blütezeit des Hotels. Zahlreiche Busse steuerten das Berghotel an, um den leckeren Kuchen, Eis oder die legendären Cremetorten bei schönem Ausblick zu genießen. Bevor es mit dem Berghotel rapide bergab ging, gab es noch zwei Besitzerwechsel.
In der Nacht auf den 15. Januar 1994 folgte dann das schlagartige Aus für den Waldfrieden. Im Gaststättenbereich des Hotels war ein Feuer ausgebrochen, das sich rasch auf den Speisesaal ausdehnte. In den folgenden Monaten wurde ein Versuch der Renovierung gestartet. Die Arbeiten wurden jedoch irgendwann eingestellt – das Hotel öffnete nicht wieder.
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