Pumpspeicherkraftwerk Hohenwarte II
Mit dem 1965 in Betrieb genommenen Pumpspeicherkraftwerk Hohenwarte II wurde der Bau der acht Kraftwerke der Saalekaskade abgeschlossen, die in den 1920er Jahren mit dem Bau des ersten Kraftwerks, des Kraftwerks Wisenta, an der mittleren Saale begonnen hatte.
Als Unterbecken dient die durch den Bau der Sperrmauer Eichicht (1942/45) mit dem zugehörigen Kraftwerk entstandene Talsperre Eichicht. Das Oberbecken wurde in 300 m Höhe über dem Talsperrenniveau als künstlicher See mit einem Fassungsvermögen von 3,3 Mio. cm³ angelegt. Es besteht aus einer 1.350 m langen und bis zu 29 m hohen Stahlbetonmauer, die teilweise von einem Steinschüttdamm umschlossen ist. Vom Oberbecken führen acht parallel nebeneinander liegende, 672 m lange Rohre mit Durchmessern von jeweils 1,90 m (unten) bis 2,60 m (oben) zum Maschinenhaus. Aus Sicherheitsgründen wurde die Rohrbahn seitlich neben dem Kraftwerksbau angelegt.
Der erste Maschinensatz wurde 1965 in Betrieb genommen; der letzte erst 1966. Es handelt sich um acht Maschinen, bestehend aus Generator, Turbine und zweistufiger Speicherpumpe. Sie erzeugen eine elektrische Leistung von insgesamt 320 MW. Die mittlere Fallhöhe beträgt 302 m und die maximale 314,5 m. Der Ausbaudurchfluss beim Turbinenbetrieb beträgt 134,4 m³/s bei 428 Umdrehungen pro Minute; der maximale Durchfluss beim Pumpbetrieb ist 95,2 m³/s. Aufgrund des relativ kleinen Staubeckens von 3,3 Mio. m³ ergibt sich ein Arbeitsvermögen von ca. 2.100 MWh bzw. einem Volllastbetrieb von 6 Stunden 30 Minuten.
Quellen:
https://www.vde.com/de/geschichte/karte/thueringen/pumpspeicherwerk-hohenwarte-ii
https://de.wikipedia.org/wiki/Pumpspeicherwerke_Hohenwarte